Seed Cycling: Natürlich im Einklang mit deinem Zyklus

Wir Frauen sind zyklische Wesen – unser Körper folgt einem natürlichen Rhythmus, der uns über jeden Monat hinweg begleitet. Manche von uns nehmen ihn als Teil ihres Lebensflusses, andere wiederum erleben den Zyklus eher als Herausforderung, besonders wenn unangenehme Beschwerden während der Menstruation auftreten.

Aber keine Sorge! Es gibt eine Methode, die dir helfen kann, dein Wohlbefinden in jeder Phase des Zyklus zu unterstützen: Seed Cycling.

Was ist Seed Cycling?

Seed Cycling, auch bekannt als der „Kernzyklus“, ist eine Ernährungsweise, die speziell auf die verschiedenen Phasen unseres weiblichen Zyklus abgestimmt ist. Dabei werden bestimmte Samen in den jeweiligen Zyklusphasen konsumiert, um unseren Hormonhaushalt zu unterstützen und Beschwerden zu lindern. Klingt spannend, oder? Doch bevor wir in die Details des Seed Cyclings eintauchen, schauen wir uns zunächst den weiblichen Zyklus etwas genauer an.


Der Weibliche Zyklus: Unser monatlicher Rythmus

Der Zyklus einer Frau besteht aus mehreren Phasen, die etwa alle vier Wochen ablaufen. In der Menstruationsphase (auch „Follikelphase“ genannt) stößt der Körper die unbefruchtete Gebärmutterschleimhaut ab, während gleichzeitig neue Schleimhaut gebildet wird und Eibläschen im Eierstock heranreifen. In dieser Phase sind wir besonders fruchtbar, und etwa 14 Tage nach dem Beginn des Zyklus kommt es zum Eisprung, wenn der Follikel die fertige Eizelle freigibt. Diese bleibt dann für etwa 24 Stunden befruchtungsfähig.

In der Lutealphase (die etwa 14 Tage dauert) wird die Gebärmutterschleimhaut weiter aufgebaut, und falls die Eizelle nicht befruchtet wird, bildet sich der Gelbkörper zurück. Die Schleimhaut wird schließlich abgestoßen, und der Zyklus beginnt von vorne.

Zyklusbeschwerden: Wenn das Hormongleichgewicht kippt

Viele Frauen kennen zyklusbedingte Beschwerden – von schmerzenden Krämpfen über Müdigkeit bis hin zu Stimmungsschwankungen. Häufig ist ein Ungleichgewicht der Hormone, wie etwa zwischen Östrogen und Progesteron, der Auslöser. Ein solches Ungleichgewicht kann zu verstärkten Regelschmerzen oder PMS (prämenstruelles Syndrom) führen.

Aber keine Sorge, es gibt Möglichkeiten, diese Beschwerden auf natürliche Weise zu lindern. Eine besonders interessante Methode ist Seed Cycling – eine Ernährung, die gezielt auf die Phasen des Zyklus abgestimmt ist.

Hormon-Balance durch Seed Cycling: Wie Samen helfen können

In der Phytotherapie – der Pflanzenheilkunde – werden Pflanzen genutzt, um das Hormongleichgewicht zu fördern. Auch in der Ernährung können bestimmte Samen und ihre Inhaltsstoffe dabei unterstützen, das hormonelle Gleichgewicht zu stabilisieren. Samen wie Leinsamen, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne und Sesam enthalten wertvolle Nährstoffe, die die Produktion von Östrogen und Progesteron während der jeweiligen Zyklusphasen fördern können.

Auch wenn es noch keine Langzeitstudien gibt, die den direkten Zusammenhang zwischen Seed Cycling und einem stabilen Hormonhaushalt wissenschaftlich belegen, so gibt es viele Hinweise darauf, dass die pflanzlichen Nährstoffe aus Samen eine positive Wirkung haben. Und der Vorteil? Es schadet nicht, diese nährstoffreichen Samen in unsere tägliche Ernährung einzubauen! In der Forschung wird angenommen, dass Samen vor allem die Hormone Östrogen und Progesteron beeinflussen (Zafar et al. 2024).

Samen für die erste Zyklushälfte

Für die erste Hälfte deines Zyklus (also die Zeit nach dem ersten Tag der Menstruation bis zum Eisprung) empfehlen sich Leinsamen und Kürbiskerne. Diese Samen unterstützen den Östrogenspiegel, der in dieser Phase des Zyklus besonders aktiv ist (farmgoodies.de, 2019).

Leinsamen sind reich an Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen, die auch die Verdauung anregen – besonders hilfreich, wenn du während der Menstruation mit Verdauungsproblemen zu kämpfen hast. Studien zeigen, dass Östrogen auch die Produktion von Serotonin, dem „Glückshormon“, anregt – und wer könnte während der Menstruation nicht etwas mehr von diesem guten Gefühl gebrauchen?

Kürbiskerne hingegen enthalten viele wertvolle Nährstoffe wie Magnesium, Zink und Selen, die nicht nur für das Immunsystem wichtig sind, sondern auch bei Menstruationsbeschwerden wie Krämpfen helfen können, indem sie die Muskulatur entspannen.

Beide Samen sind zudem reich an Phytoöstrogenen, pflanzlichen Stoffen, die eine ähnliche Wirkung wie das körpereigene Östrogen haben und helfen können, ein gesundes hormonelles Gleichgewicht zu wahren (aerzteblatt.de, 2004).

Samen für die zweite Zyklushälfte

In der zweiten Zyklushälfte, nach dem Eisprung bis zum Beginn der Menstruation, sind die Hormone Progesteron und Östrogen besonders wichtig. Um den Progesteronspiegel zu unterstützen, empfehlen sich Sesamsamen und Sonnenblumenkerne.

Sonnenblumenkerne sind eine tolle Magnesiumquelle, was sie zu einem idealen Snack für die zweite Zyklushälfte macht. Sie helfen nicht nur bei der Zellregeneration, sondern unterstützen auch die Schilddrüse durch ihren Gehalt an Selen. Auch die Leber wird bei ihrer Entgiftungsarbeit durch Sonnenblumenkerne unterstützt – ein schöner Nebeneffekt für die hormonelle Balance.

Sesamsamen sind besonders nährstoffreich und haben eine wärmende Wirkung, die besonders in der zweiten Zyklushälfte wohltuend ist. Sie unterstützen das Nervensystem, helfen bei der Entspannung und fördern mit ihrem Calciumgehalt die Gesundheit von Herz und Knochen (farmgoodies.de, 2019).


Fazit: Seed Cycling - eine natürliche Unterstützung für deinen Zyklus

Seed Cycling ist eine wunderbare Möglichkeit, den natürlichen Zyklus und die hormonelle Balance auf pflanzlicher Basis zu unterstützen. Samen allein sind natürlich keine Wundermittel, aber sie können eine wertvolle Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung sein, die dir hilft, deine Zyklusbeschwerden zu lindern und dein allgemeines Wohlbefinden zu steigern.

Es ist auch wichtig zu betonen, dass Seed Cycling am besten in Kombination mit einem gesunden Lebensstil funktioniert – regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und stressabbauende Übungen tragen ebenfalls dazu bei, deinen Zyklus ins Gleichgewicht zu bringen. Und nicht zu vergessen: Die richtige innere Haltung spielt oft eine ebenso große Rolle, wie die Ernährung selbst.

Rezept: Zyklus-Knuspermüsli

Für ein leckeres und nährstoffreiches Zyklus-Knuspermüsli, das du je nach Zyklusphase anpassen kannst, brauchst du folgende Zutaten:

Zutaten:

  • 400 g der jeweiligen Samen (je nach Zyklusphase, siehe oben)

    • Erste Zyklushälfte: Leinsamen und Kürbiskerne

    • Zweite Zyklushälfte: Sesamsamen und Sonnenblumenkerne

  • 400 g Haferflocken

  • 3 Löffel Agavendicksaft

  • Eine Prise Salz

  • Zimt nach Geschmack

  • 4 EL Kokosöl

Zubereitung:

  1. Erhitze das Kokosöl in einem kleinen Topf, bis es flüssig wird.

  2. Mische die Haferflocken, Samen, Agavendicksaft, Salz und Zimt in einer großen Schüssel.

  3. Gieße das flüssige Kokosöl über die Mischung und vermenge alles gut miteinander.

  4. Verteile die Mischung gleichmäßig auf einem Backblech und backe sie bei 180 Grad Heißluft für ca. 25 Minuten, bis das Knuspermüsli goldbraun und knusprig ist. Rühre zwischendurch einmal um, damit es gleichmäßig bräunt.

  5. Lass es abkühlen und genieße es als leckeres Frühstück oder Snack!

Dieses Knuspermüsli ist nicht nur super gesund, sondern unterstützt deinen Körper auch in der jeweiligen Zyklusphase – mit den richtigen Nährstoffen, die dein Hormonhaushalt braucht!


Und nun? Auf zu einer harmonischen und gesunden Zyklusreise! 🌿

Hast du bereits Erfahrungen mit Seed Cycling gemacht? Dann lass mich wissen, wie es bei dir gewirkt hat und was du darüber denkst ☺️

Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen ausschließlich allgemeinen Informationszwecken und ersetzen keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Problemen oder Fragen konsultiere bitte immer einen Arzt oder Fachmann. Die dargestellten Inhalte basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und sollen zur Bewusstseinsbildung beitragen, jedoch keine professionelle Diagnose oder Behandlung ersetzen. Jeder Mensch reagiert individuell, daher ist es wichtig, gesundheitliche Entscheidungen gemeinsam mit einem medizinischen Fachpersonal zu treffen.

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